Kunst und Kultur

Nachtwandel im Jungbusch: ein Stadtteil präsentiert sich in neuem Licht

Am 25.10. und 26.10.2013 wird der Jungbusch zum 10. Male sein Kulturfest Nachtwandel feiern.

Dieses Ereignis, ein Höhepunkt langjähriger Stadtteilkulturarbeit, fand im Jahre 2004 zum ersten Male statt. Während den beiden Oktobernächten werden Kunst und Multikultur zum Transport- und Ausdrucksmittel menschlicher Gefühle, Sehnsüchte, Wünsche, Werte und Bedürfnisse und damit zu bewegenden Kräften für einen lebendigen und vielfältigen Stadtteil. Gemeinsam mit der Künstlergruppe Laboratorio17 und vielen weiteren Künstlern werden Läden, Hinterhöfe und ungewöhnliche Orte wie die Tankstelle, eine Rotlichtbar, die Metzgerei oder ein ehemaliges Saunabad aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden. Neben der Bewohnerschaft, die ihr Viertel neu entdecken, nutzen viele hundert Mannheimerinnen und Mannheimer die Gelegenheit, den Jungbusch in einem neuen anderen Licht zu erleben. Beim Nachtwandel kann sich der Jungbusch eindrucksvoll als lebendiger, vielfältiger und toleranter Stadtteil präsentieren, der seinen Reichtum und sein Profil in der kulturellen und ethnischen Vielfalt sieht.

Kunst und Kultur als bewegende Kräfte für einen lebendigen Jungbusch – Kulturarbeit als Motor der Stadterneuerung

Im Jungbusch spiegelt sich in hohem Maße die multikulturelle Gesellschaft wider. Stadtteilkulturarbeit bildet hier das Bindeglied zwischen den verschiedenen Kulturen, sozialen und religiösen Hintergründen. Stadtteilkulturarbeit ist dabei auch soziale und ethnische Integration und fördert Teilnahme und Teilhabe am öffentlichen Leben.

Kulturelle Projekte wie der Nachtwandel sind facettenreich, weil diese kreative Potenziale freilegen, vielfältige Beteiligung ermöglichen und gleichzeitig eine Imageverbesserung bewirken. Über Kunst- und Kulturprojekte will das Quartiermanagement die Bewohnerschaft in die Entwicklung einbinden und die Zugehörigkeit zum Stadtteil verstärken. In der Auseinandersetzung mit dem Lebensumfeld werden neue Sichtweisen für die Betroffenen und Änderungen in der Wahrnehmung ermöglicht.

Der im Jungbusch spürbare Paradigmenwechsel von der „Rumpelkammer Mannheims“ zum lebendigen, vielfältigen Quartier und Stadtentwicklungsgebiet wird dadurch begleitet. Die erzielte Imageverbesserung ist wichtiger Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit und führt zu einem positiveren Bild des Jungbusch-Quartiers in der Gesamtstadt. Diese Wirkung strahlt wieder zurück, die Bewohnerschaft – insbesondere die sozial schwächeren Bevölkerungsgruppen – „tankt“ Selbstvertrauen, was die Eigenkräfte stärkt und soziale Kompetenzen fördert. Ein gelungenes Beispiel stellt dabei die erfolgreiche Arbeit mit jungen Migranten der Creative Factory im Gemeinschaftszentrum Jungbusch dar.
Der Jungbusch und seine Bevölkerung werden bei Kulturveranstaltungen wie dem Nachtwandel als lebendiges Gemeinwesen wahrgenommen. Nicht mehr die sozialen Defizite bestimmen die Innen- und Außensicht, sondern die Ressourcen, Möglichkeiten und Chancen.

Das Jungbusch-Quartier konnte sich beim Nachtwandel einmal mehr in seinem unverwechselbaren Profil zeigen. Dabei sind Multikulturalität und Weltoffenheit Markenzeichen dieses spannenden Ortes.

Gebündelte Kraft für einen lebendigen und vielfältigen Stadtteil

Bürgerschaftliches Engagement, Zuschüsse der öffentlichen Hand seitens der Stadt Mannheim und der Europäischen Union sowie private Zuwendungen der Wirtschaft gehen im Jungbusch Hand in Hand. Dieses Zusammenwirken sorgte für die nötige Schubkraft im Nachtwandel. Unser Dank für einen erfolgreichen Nachtwandel geht zum einen an die Stadt Mannheim. Dabei bedanken wir uns insbesondere für die Unterstützung durch das Kulturamt, den Fachbereich Städtebau und den Beauftragten für ausländische Einwohner. Seitens der Wirtschaft gilt unser Dank der Bauunternehmung Sax + Klee GmbH, dem Stadtmarketing Mannheim, der GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft, der MVV Energie AG, der Lieblang Dienstleistungsgruppe, Müllerdruck, Luschka + Wagenmann, der ARAL AG und den Eichbaum-Brauereien AG. Last but not least wäre der Nachtwandel nicht möglich gewesen ohne das beeindruckende Engagement der der hier lebenden und arbeitenden Menschen, die sich für diese Idee begeistern ließen.

Der Jungbusch – auf dem Weg zu neuen Ufern!

Share