Im Jungbusch spielen Frauen eine große Rolle, sind aber im öffentlichen Raum weit weniger „sichtbar“ und präsent als Männer. Um dies zu ändern und Frauen unterschiedlicher Herkunft eine Möglichkeit des Austauschs und gegenseitigen Kennenlernens zu bieten, regten einige engagierte Frauen einen „Internationalen Frauentreff“ an. Das ist nun zwei Jahre her, zwei Jahre, in denen sich viel getan hat.
Am Anfang stand das Frauenfrühstück. Regelmäßig wurden Fachfrauen eingeladen, die den Teilnehmerinnen zu bestimmten frauenspezifischen Themen Rede und Antwort standen. Das Frauenfrühstück findet 14-tägig im 1.OG der Jungbuschstraße 17.
Um den „Internationalen Frauentreff“ über die Stadtteilgrenzen hinaus bekannt zu machen und möglichst auch SponsorInnen zu gewinnen, organisierte der Treff im April letzten Jahres mit großem Erfolg die Benefizveranstaltung „frauenzimmer“. Sämtliche Künstlerinnen verzichteten auf ihre Gage zugunsten des Frauentreffs.
Dank einer Spende des Krempelmarktkommitees, verschiedener Fördermittel der Stadt und des Quartiermanagements konnte das Angebot auf einen Gymnastik- sowie verschiedene Kunstkurse ausgeweitet werden. Unter dem Motto „Wir richten uns ein“ gestalteten Frauen in mehreren Workshops Stühle und Porzellan kreativ um. Es zeigte sich, dass Kunst eine Möglichkeit darstellt, sich unabhängig von Sprachbarrieren auszudrücken und über dieses Medium Gemeinsamkeiten zu entdecken.
Die Exponate wurden im vergangenen Herbst im Rahmen der Aktion „sinneswandel“ in der Jungbuschstraße 18 ausgestellt. Ziel der Aktion war, dass Frauen unterschiedlicher kultureller Herkunft sich einen Raum gestalteten, in dem sie sich gleichermaßen wohl fühlen würden. Dieser Raum in der Jungbuschstraße 18 konnte für drei Monate angemietet werden und diente zur Ausrichtung verschiedener kultureller Veranstaltungen wie Kabarett, eine Lesung und Workshops. Den Auftakt machte eine „Nacht voller Genüsse von Frauen für Frauen“, die Teil des „Nachtwandels“ war.
In Planung sind weitere Kunst- und Kulturprojekte für Frauen, zum Beispiel eine „Kreativwerkstatt“. Ein weiteres ehrgeiziges Projekt ist die künstlerische Mitgestaltung des zukünftigen Quartiersplatz. Frauen soll die Möglichkeit geboten werden, sich mit künstlerischen Mitteln an den Entwicklungsprozessen des Jungbuschs aktiv und nachhaltig zu beteiligen, womit eine im Stadtteil bislang nicht vorhandene weiblich geprägte Zeichensetzung gefördert werden würde.
*Infos bei: Anne Kreß, Bewohnerverein Jungbusch e.V., Jungbuschstr. 19, Tel. 0621/13146