Funktionierendes Zusammenleben braucht Regeln –
Runder Tisch zu Problemen rund um das Cafe Rico eingerichtet

Im Jungbusch leben Menschen aus über 30 verschiedenen Nationen zusammen. Das Zusammenleben funktioniert dennoch in den allermeisten Fällen friedlich. Die Bewohner des Jungbuschs zeichnen sich durch eine hohe Toleranz aus. Das Leben im Alltag ist jedoch oftmals nicht leicht – denn unterschiedliche Mentalitäten, Sichtweisen und Gewohnheiten prallen im Alltag aufeinander.

Andere Länder – andere Sitten, so möchte man sagen. Das Sprichwort lässt jedoch außer Betracht, das ein gutes Zusammenleben in einer Gesellschaft etwas gemeinsam Verbindendes braucht. Gerade auch im Jungbusch – so möchte man sagen, wo sich die Menschen immer noch sehr fremd und viele der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Ohne gemeinsame Spielregeln geht es nicht – erst recht nicht, wenn verschiedene Kulturen miteinander unter einem Dach leben. Wer die Mülltonne jeden Freitag auf die Straße stellt, will eben geregelt sein, sonst kommt es schnell zum Streit oder das Haus droht zu verwahrlosen.
Was für das Wohnhaus gilt, hat auch für die öffentlichen Räume seine Bedeutung. Wenn der eine morgens um 7 Uhr seinen Dienst antreten muss, ist es eben unerträglich, dass der andere fast täglich bis „in die Puppen“ bei offenen Fenstern und Türen feiert oder die Partystimmung durch nächtliche Hupkonzerte auf die Spitze getrieben wird.

Stein des Anstoßes sind zur Zeit die Vorgänge rund um das Cafe Rico, das von vielen Roma besucht wird, darunter auch viele auswärtige Besucher. Alle sind grundsätzlich gerne im Jungbusch gesehen. ABER: wir verlangen, dass die Regeln des Zusammenlebens auch von allen eingehalten werden! Nächtliche Hupkonzerte, Partystimmung bis tief in die Nacht, Müll und Dreck vor der Kneipe, das Sitzen auf fremden Autos oder das Anpöbeln von Frauen auf der Straße kann im Sinne des guten Zusammenlebens nicht hingenommen werden. Sonst laufen wir Gefahr, dass vielfältige Bemühungen um Aufwertung des Stadtteils zunichte gemacht werden. Erste Bewohner verlassen der Jungbusch, weil es unerträglich geworden ist. Dies kann so nicht sein! Das Quartiermanagement Jungbusch ist deshalb zusammen mit Vertretern der Bewohnerschaft aktiv geworden. Wir suchen zum einen das Gespräch mit dem Wirt und den Besuchern. Der katholische Sinti-und Roma-Seelsorger unterstützt uns dabei. Am Runden Tisch sitzen auch Vertreter des Polizeireviers und des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung, die wir gebeten haben, durch Kontrollen dabei mitzuhelfen, dass die für alle geltenden Regeln auch von allen eingehalten werden.
Das bisher gute Zusammenleben im Jungbusch dürfen wir nicht aufs Spiel setzen!!!

Michael Scheuermann, Quartiermanagement Jungbusch

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