Mit Tempo 30 gegen Lärm
Halbierung der Schallintensität am Luisenring ist möglich

Dalbergstraße

Mit einem aktuellen Aktionsplan will die Stadt Mannheim dem Lärm an den Kragen gehen. Der Jungbusch ist an verschiedenen Stellen davon besonders betroffen. Geprüft werden geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen zurzeit u.a. am Luisenring, einer der lautesten Straßenzüge in der Stadt, wo der Lärmpegel immer wieder über 75 Dezibel steigt.  Das entspricht ungefähr der 30-fachen Lautstärke eines Gesprächs. Dort soll zumindest in der Nacht von 22 bis 6 Uhr Tempo 30 eingeführt werden. Für die Dalberg- und Seiler-/Schanzenstraße (B 44) – als einen besonders belasteten Bereich – wird sogar eine ganztägige Geschwindigkeitsbegrenzung geprüft.

Für viele Bewohnerinnen und Bewohner aus dem „Busch“ sind das gute Nachrichten, denn Tempo 30 wurden bereits in den 1990er Jahren vehement gefordert, u.a. auch wegen der Unfallhäufigkeit. Das scheiterte aber bisher an gesetzlichen Regelungen. Auslöser der aktuellen Aktivitäten ist eine Richtlinie der EU aus dem Jahr 2002. Zunächst hatten die Städte Messungen vorgenommen und Lärmkarten erstellt. Jetzt sind Maßnahmen angesagt, welche die Lebensqualität von immerhin 1.400 betroffenen Anwohnern verbessern werden.

Das von 50 auf 30 km/h reduzierte Tempolimit bringt eine Lärmentlastung von 3 Dezibel dB(A). Das entspricht in etwa einer Halbierung der Schallintensität und wäre eine Entlastung, wie sie sonst nur durch eine Halbierung des Verkehrsaufkommens erreicht würde. Gerade nachts spielt der Geräuschpegel eine wichtige Rolle, denn wenn es zu laut wird, bekommt der Körper nicht mehr genügend Tiefschlaf. Das kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen, selbst wenn der Lärm subjektiv nicht als störend wahrgenommen wird.

Infos findet man auf www.mannheim.de unter dem Punkt „Bürger.Sein“ Stichwort Lärmminderungsplanung. Aktuelle Lärmkarten auch unter www.gis-mannheim.de

MS

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