Schwefel-Platz oder Platz der Begegnung?
Braucht der Quartiersplatz einen neuen Namen?

Quatiersplatz

Der Quartiersplatz entstand 2007, hart umkämpft von der Bewohnerschaft, als Ergänzung zur Promenade am Verbindungskanal. Die Idee war, einen Platz zu schaffen, der für alle Menschen im Stadtteil zugänglich ist und der zudem als Ort der kulturellen Begegnung dient. Bewohnerinnen und Bewohner, das Quartiermanagement Jungbusch sowie Aktive im Stadtteil stellten sich in einer offenen Diskussionsrunde im Laboratorio17 der Frage, ob eine Umbenennung des Quartiersplatz sinnvoll ist und was ein guter Name für diesen Ort sein könnte.

Wie entstand die Idee, dem Quartiersplatz einen neuen Namen zu geben? Durch den Tod des bekannten Jungbusch-Musikers Norbert Schwefel am 23. Juli 2015 kam der Gedanke auf, den Platz nach diesem Musiker zu benennen und damit einem Menschen zu widmen, der in der Vergangenheit aufzeigte, was den Jungbusch ausmacht: Menschen zusammenbringen. Dieses Anliegen wurde von Aktiven der Kreativwirtschaft und mit Norbert Schwefel verbundenen Personen beim Quartiermanagement Jungbusch vorgebracht, woraufhin dieses weitere Personen einbezog. Parallel dazu stellte die Partei Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag, um eine breitere Diskussion zur Namensgebung des Platzes und der Promenade herbeizuführen.

Diese Initiativen weckten das Interesse und den Wunsch in der Bewohnerschaft, sich an der Namensfindung zu beteiligen. So wurde eine neue Variante ins Gespräch gebracht. Ein neuer Name könnte symbolisch für die Toleranz und das große Engagement der hier Wohnenden und Aktiven im Stadtteil stehen. Eine Umbenennung in „Platz der Nachbarschaft/Platz der Begegnung“, „Platz der Toleranz“ oder „Platz der Freundschaft“ würde diesen Werten und  Überzeugungen Ausdruck verleihen. Aus den bisherigen Gesprächen und Diskussionen um eine mögliche Umbenennung geht deutlich hervor, wie wichtig es allen Beteiligten ist, dem Stadtteil und das, was ihn als Ganzes auszeichnet, gerecht zu werden. Dabei Bewohner wie Norbert Schwefel zu würdigen, der mit seinem Engagement im Jungbusch und darüber hinaus viel bewegte und sich für andere stark gemacht hat, wird als große Chance einer wachsenden Identifikation verstanden.

Der Vorschlag, den Quartiersplatz in „Schwefel- Platz“ umzubenennen, stößt aber nicht auf einheitliche Zustimmung. In einem Stadtteil der Vielfalt können sich nicht alle mit einer Person identifizieren. Es gibt nach Einschätzung weiterer Quartiersaktivisten sehr viele Personen im Jungbusch, die sich ebenfalls über viele Jahre hinweg für den Stadtteil eingesetzt haben oder nach wie vor einsetzen. Um der Vielzahl der Engagierten gerecht zu werden, wurde eine weitere Idee ins Spiel gebracht: Die Errichtung einer Art „Walk of Fame“, bei welchem mit verschiedensten Symbolen, wie zum Beispiel mit Sternen, Skulpturen oder transparenten Kästen, welche in den Boden der Promenade oder dem Quartiersplatz eingelassen werden, Menschen hervorgehoben werden, die sich selbstlos und ehrenamtlich für das Zusammenleben im Jungbusch eingesetzt haben. So könnte die Möglichkeit bestehen, viele Menschen mit unterschiedlichen Identifikationen herauszustellen, einen Dank zurückzugeben und deutlich zu machen, welche Überzeugungen und Werte ein weltoffener und vielfältiger Stadtteil braucht.

Weiteres Vorgehen: Auf Vorschlag des Quartiermanagements gibt es eine kleine Arbeitsgruppe, um die Ideen des ersten Gesprächs zu sortieren und einen Vorschlag zu erarbeiten. In einem offenen Bewohnergespräch im September werden die Ideen der Arbeitsgruppe vorgestellt und besprochen.

MS/CD/NS

Share

Kommentare sind geschlossen.