Zukunftsfähige Stadterneuerung in Baden-Württemberg 2004/2005
Projekt „Quartiersentwicklung Jungbusch / Verbindungskanal“ ausgezeichnet

Internetwerkstatt für junge Migranten

Internetwerkstatt für junge Migranten

Im November waren in der Stadtbibliothek im Stadthaus N 1 die prämierten 11 von insgesamt 145 Wettbewerbsbeitragen des vom Wirtschaftsministerium und der Architektenkammer Baden-Württemberg ausgelobten Landeswettbewerbs „Zukunftsfähige Stadterneuerung in Baden-Württemberg 2004/2005? zu sehen. Darunter auch das Mannheimer Projekt „Quartiersentwicklung Jungbusch / Verbindungskanal“, das für seinen besonders beispielhaften und zukunftsweisenden Lösungsansatz ausgezeichnet wurde.

Lobend hob die Jury hervor, dass diese Maßnahme exemplarische, baukulturelle und prozessorientierte Lösungen für eine Quartiersentwicklung und Quartierspflege aufzeigt. So wurden insbesondere in breit angelegten Beteiligungsprozessen beispielhaft die Akteure des Quartiers in die Planungen einbezogen. So planten bewohnerschaftliche Arbeitsgruppen unter Moderation des Quartiermanagements Jungbusch den neuen Spielplatz an der Promenade und eine bedarfsgerechte Turnhalle mit Räumen für die Bürgerschaft. In verschiedenen Beteiligungsprojekten wurde die Lebensqualität und die das kulturelle Leben im Stadtteil spürbar verbessert und Bewohner, Hauseigentümer oder Initiativen setzten sich für mehr Sauberkeit, gestaltete Übergänge an der Hafenstraße oder die Begrünung des Wohnumfelds ein.

Wie Finanzbürgermeister Christian Specht in seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung betonte, gilt es mit dem Instrument der Städtebauförderung auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen, wie beispielsweise den demografischen Wandel, zu reagieren, um auftretenden Mangeln und Missstände entgegenwirken zu können. Mannheim sei mit derzeit fünf Maßnahmen im Programm Soziale Stadt bei der Umsetzung in Baden Württemberg führend.

Integriertes Handlungskonzept -Bürgerbeteiligung

Den vielschichtigen Problemlagen in den Quartieren soll mittels eines integrierten Handlungskonzeptes begegnet werden. Wesentlicher Bestandteil hierbei ist die Aktivierung der Bewohner, sich an der Umsetzung der geplanten Maßnahmen im Gebiet zu beteiligen. Dass die Umsetzung in Mannheim besonders gelungen ist, beweise die Prämierung der Maßnahme Quartiersentwicklung „Jungbusch/Verbindungskanal“. An der Schnittstelle zwischen Hafen und Innenstadt entstehen städtebauliche, soziale und kulturelle Projekte in konzeptioneller Verschränkung. Der Beitrag stehe damit exemplarisch für die Revitalisierung eines vom wirtschaftlichen Strukturwandel betroffenen Stadtteils.

Weitere Förderprogramme: Ziel 2 und URBAN II

Dieser interdisziplinäre Ansatz im Jungbusch war vor allem durch die Kombination mehrerer Förderprogramme möglich. Ein wichtiges Standbein ist hierbei die EU-Förderung. So wurden im Rahmen von Ziel-2 der Musikpark und die Popakademie als kulturelle und wirtschaftliche Infrastruktur im Stadtteil gefördert. Im Rahmen des EU-Programms URBAN II ist die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen sowie die Förderung von sozialen und kulturellen Aktivitäten aus dem Stadtteil möglich. Mit dem Förderprogramm LOS „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ zur Förderung beschäftigungs- und integrationswirksamer Mikroprojekte werden weitere vielfältige Aktivitäten im Stadtteil ermöglicht. Beispiele dafür sind eine Internetwerkstatt für junge Migranten, ein Künstlernetzwerk, eine Spielplatzbetreuung gemeinsam mit engagierten Bewohnern oder eine Theaterwerkstatt, in der junge Migranten soziale Kompetenzen erwerben.

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