Zum ersten Mal präsentiert die Stadt Mannheim als Veranstalter den Nachtwandel. Gemeinsam mit dem Gemeinschaftszentrum Jungbusch, das wie immer für das Programm verantwortlich ist, ist es gelungen, das in Stadtteil, Stadt und Region beliebte Kunst- und Kulturfest im Hafen-Kiez auch in diesem Jahr auf die Beine zu stellen.
Die Finanzierung wurde dabei auf verschiedene Säulen gestellt. Neben Solidarspenden der gastronomisch Tätigen und dem Engagement der Wirtschaft unterstützt das Kulturamt der Stadt Mannheim den Nachtwandel. Die Kultnächte im „Busch“ verstehen sich als ein offenes Kulturfest. Deswegen wird kein Eintritt verlangt. Umso wichtiger ist es, dass alle Besucherinnen und Besucher des Nachtwandels die noch fehlenden Mittel beisteuern. „Spende statt Eintritt“ lautet die dafür vorbereitete Aktion.
Eine professionelle Infrastruktur ist Garant dafür, dass sich Kreativität, Vielfalt und Lebendigkeit entfalten können. Gleichzeitig bezieht der Nachtwandel seine Anziehungskraft aus dem Engagement der Menschen im Stadtteil. „Der Nachtwandel ist mehr als ein Event, er schafft Identität, Zusammenhalt, setzt Kräfte frei und verbindet Kulturen und Lebenswelten“, meint Quartiermanager Michael Scheuermann.
Beim 14. Nachtwandel werden erneut Künstler, Kulturschaffende sowie Kreative die schillernden und spannenden Seiten des dynamischen Stadtteils ins Licht rücken. Das gewohnt umfangreiche Programm darunter Lesungen, Tanzvorführungen, Ausstellungen und musikalische Ereignisse sowie Film-, Foto- und Performancevorführungen wartet auf die Besucher von nah und fern. Über 800 Künstler und Kreativgruppen aus Stadtteil und Stadt werden sich am Kunst- und Kulturfest beteiligen, das in diesem Jahr am 26. und 27. Oktober jeweils zwischen 19 und 24 Uhr im ehemaligen Hafenviertel Mannheims stattfindet. Über 60 verschiedene Lokalitäten werden dabei bespielt.
Aktuelle Infos und das vollständige Programm finden Sie unter www.nachtwandel-im-jungbusch.de
Besondere Programmpunkte in diesem Jahr
Trotz stetig wachsenden Besucherzahlen setzen sich die Veranstalter auch beim diesjährigen Nachtwandel das Ziel, Kunst und (Multi-)Kultur als Kern und Markenzeichen des Nachtwandels in den Mittelpunkt der Kultnächte zu stellen.
Mit einem besonderen Augenmerk haben die Veranstalter darauf geachtet, dass die Balance zwischen laut und leise gelingt. Die künstlerische Qualität und die Vielfalt der Jungbuschkulturen herauszustellen und Orte des Wandels im Stadtteil zu beleuchten, sind dabei zentrale Zielsetzungen.
Die Kirchenstraße ist das Areal für die leiseren Töne: Zwei Einfahrten locken mit einer Tanz-Performance und Klaviermusik und die Hafenkirche bietet in bewährter Weise ein beschaulich-ruhiges Musikprogramm. Dort laden unter anderem zwei Künstler ihre Besucher dazu ein, zu ihrer Musik zu malen. In der Jobbörse erwartet die Besucher eine Ausstellung mit Fotos aus den Anfangszeiten des Nachtwandels. An gleicher Stelle wird der Eingangsbereich zu einer kleinen Bühne mit Musik von unseren südostlichen Nachbarn aus Bulgarien und Syrien. Das alles ist eingebettet in eine Lichtinstallation, die dem Ganzen eine besondere Atmosphäre gibt.
Auch in der lebhaften und immer prall gefüllten Jungbusch- und Beilstraße kann der Besucher beschauliche Orte betreten. Dort laden viele Hinterhöfe zu Entdeckungsreisen ein. Im orientalischen Bazar des Internationalen Frauentreffs, bei türkisch-arabischen und indischen Tanzdarbietungen in der OMM, bei Ebru-Malerei in der Moschee zeigt sich der Stadtteil interkulturell. In anderen Höfen warten musikalisches Kabarett, Fotoausstellungen, Lesungen und Projektionen sowie auch essbare Kunstwerke.
Auch aktuelle Entwicklungen im Jungbusch bilden sich beim diesjährigen Kunst- und Kulturfest ab. Verschiedene Gruppen haben sich mit wichtigen Themen des Stadtteils beschäftigt und zeigen ihre Ergebnisse in Form von Ausstellungen und Kreativaktionen. Der Jugendinitiative Jungbusch hat sich mit Kameras auf eine Fotoexkursion begeben und zeigt „159 – Unser Gebiet“. Der Drogenverein gibt in einer Ausstellung Einblick in die Lebenswelt der Menschen, die bei ihm Rat suchen.
Mitmachen ist bei zahlreichen Programmpunkten angesagt, unter anderem auf Youngbush-Island von der Creativ-Werkstatt „Jedermann – die MitMachKunst“, bei Malaktionen in der gARALerie und am Quartiersplatz, bei Schnupperkursen in Tanz und Saitenspiel oder einem Foto-Workshop, um nur einige zu nennen.
Auch das Musikprogramm zeigt ein breites Spektrum: Die Orientalische Musikakademie präsentiert arabische, indische und türkische Musik- und Tanzdarbietungen, während sich in der Popakademie die diesjährige Generation des Bandpools beim Live-Konzert vorstellt. Italienische, deutsche, rumänisch-bulgarische, syrische Formationen bieten in Lokalen und Hinterhöfen Musik jeglicher Couleur: Von Jazz über Pop bis hin zur Folklore, von besinnlich bis tanzbar ist alles dabei.
Über den Nachtwandel
Der Nachtwandel ist ein umfassendes Beteiligungsprojekt, zu dem ganz unterschiedliche Menschen und Gruppen ihren Beitrag leisten. Kulturschaffende und Künstler sind dabei genauso vertreten wie Stadtteilvereine, Initiativen und soziale Einrichtungen. Große Institutionen sind ebenso mit von der Partie wie die freie Szene, Galerien und Kneipen. Auch die beiden christlichen Kirchen und die beiden Moscheen laden wieder zu Begegnungen ein. Das Programm ist wie immer interkulturell, insbesondere auf den Straßen, Plätzen und Hinterhöfen. Der Nachtwandel steht zudem für gelebte Nachbarschaft. In großer Vielfalt beteiligen sich Bewohner oder Bewohnergruppen, beleben sonst nicht betretbare Höfe, machen Straßenmusik oder öffnen Ateliers für zwei Nächte. Das gemeinsame Programm, an dem unterschiedliche ethnische Gruppen beteiligt sind, stärkt somit den Zusammenhalt im Quartier und trägt gleichermaßen den Wandel im Jungbusch nach außen. Dazu gehört auch die sich vielfältig entwickelnde Gastronomie im „Kiez“.
Förderer und Sponsoren
Der Nachtwandel wird von der Stadt Mannheim veranstaltet und über das Kulturamt in seinem Programm gefördert.
Die weiteren Unterstützer kommen überwiegend aus dem Quartier und der Nachbarschaft oder haben einen besonderen Bezug zum Jungbusch.
Das gehören die Bauunternehmung Sax und Klee, der Logistikdienstleister Contargo und die Hafengesellschaft Mannheim. Die Suntat Lebensmittel GmbH hat ihre Wurzeln im Jungbusch. Weitere Unterstützer sind die Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft GBG, die VR Bank Rhein-Neckar, die Druckerei Schwörer und der Verkehrssicherungspartner FST.
Besucherinformationen – „Spende statt Eintritt“
Erste Anlaufstelle und Info-Point für alle Neueinsteiger und Wissbegierige ist das laboratorio17 in der Jungbuschstraße. Ein weiterer Infopunkt wird auf der Jungbuschstraße/Ecke Luisenring am „Haupteingang“ eingerichtet.
Der Nachtwandel kostet keinen Eintritt. Auf den Solidarbeitrag in Form einer Spende ist die Veranstaltung aufgrund hoher Kosten für Sicherheit und Ordnung dennoch dringend angewiesen.
Wir richten uns deshalb mit einem Appell an alle Besucherinnen und Besucher, den Nachtwandel durch eine Spende in Höhe von 3,- bis 5,- € (auch gerne mehr!) zu unterstützen und damit seine Zukunft zu sichern. Im Gegenzug gibt es einen Nachtwandel-Button. Gegen Spende von 5 € bekommen Besucher auch ihren persönlichen Nachtwandel-Becher ausgehändigt. Mit diesem muss dann an allen Ausschänken kein Pfand gezahlt werden. Becher und Buttons sind in der Jungbuschstraße, auf dem Quartiersplatz und im Laboratorio17 erhältlich. Auch umherstreifende Nachtwandelteams geben die Buttons gegen Bares in die Spendendose aus.
Einladung zur Eröffnung des Nachtwandels
Der Nachtwandel im Jungbusch in seiner 14. Auflage wird am Freitag, 26. Oktober um 20.00 Uhr in der Jungbuschstraße eröffnet. Künstler aus Stadtteil und Stadt umrahmen das Eröffnungsprogramm mit überraschenden musikalischen Kontrastierungen.
Organisatorische Hinweise:
Zum Veranstaltungsgelände gelangen die Besucherinnen und Besucher bequem über die Stadtbahnhaltestellen Dalbergstraße (Linie 2) und Rheinstraße (Linie 2 und 6). Die Buslinie 60 wird von jeweils 17 Uhr bis 9 Uhr in beide Richtungen über Verbindungskanal Linkes Ufer umgeleitet. Ersatzhaltestellen befinden sich an der Ecke Neckarvorlandstraße/Hafenstraße und am Verbindungskanal Linkes Ufer auf Höhe der Teufelsbrücke.
Es ist ein Fahrradabstellplatz in der Kirchenstraße eingerichtet.
Die Taxihaltestelle befindet sich in unmittelbarer Nähe am Luisenring.
Zum Schutz der Veranstaltungsbesucher wird der Luisenring in Fahrtrichtung Ludwigshafen ab Seilerstraße/Dalbergstraße ab 20 Uhr bis Veranstaltungsende gesperrt.
Eine Anfahrt mit dem PKW empfiehlt sich nicht, zumal die Straßen des Stadtteils an beiden Veranstaltungstagen schon ab 17 Uhr bis in die Morgenstunden aus Sicherheitsgründen gesperrt bleiben. Befahrbar bleiben die Hellingstraße und Akademiestraße.
Als Parkmöglichkeit bieten sich die Tiefgaragen in den benachbarten Quadraten H6, U2, D5, D3 und G1 sowie das MVV-Parkdeck an, welche fußläufig in 5 bis 10 Minuten erreichbar sind.