Beispielhafter Einsatz für die Integration
OB zeichnet Mustafa Sarihan und die Creative Factory aus

Er will, „dass die Stadt von der Bürgerschaft gemeinsam gestaltet wird, nicht nur von der Verwaltung“, bekräftigte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz beim Neujahrsempfang 2010 im Mannheimer Rosengarten. Neun Personen und vier Projekte, die sich in hervorragender Weise für das Miteinander der Kulturen eingesetzt haben, ehrte er dabei besonders.

Mit dabei auch der Jungbuschbewohner Mustafa Sarihan und die Creative Factory aus dem Gemeinschaftszentrum Jungbusch.

Mustafa Sarihan ist seit vielen Jahren ehrenamtlich, seit 2006 als Vorstandsmitglied, in der Jugendinitiative Jungbusch e.V. tätig und setzt sich mit großem Engagement und hohem zeitlichen Einsatz für die Jugendlichen im Stadtteil Jungbusch ein. Er war wesentlich daran beteiligt, den Sportverein DJK Jungbusch ins Leben zu rufen, der sich schrittweise zu einem Ort der Zugehörigkeit und Identifikation für alle Jungbuschbewohner entwickelt. Mit viel Herz und einem hohen Maß an Fingerspitzengefühl, formt er Jugendliche unterschiedlicher Herkunft und kultureller Zugehörigkeit zu einem eingeschworenen Team. Mustafa Sarihan trainiert erfolgreich die neu gegründete C-Jugend-Fußballmannschaft der DJK Jungbusch und wird nächstes Jahr auch die B-Jugend Mannschaft trainieren.
Herr Sarihan leistet damit seit vielen Jahren einen bedeutsamen Beitrag für die Integration junger Menschen und für das friedliche Zusammenleben im Quartier.
Er gehört damit zu den jungen Menschen mit Migrationshintergrund, die sich erfolgreich am Gemeinwesen beteiligen und Verantwortung für ihr Wohngebiet und die Heimatstadt übernehmen.

Die Creative Factory – ein Projekt des Gemeinschaftszentrum Jungbusch – bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund einen Lern- und Erfahrungsraum, sich mittels jugendkulturellen Angeboten, mit ihrer Lebenswelt auseinander zu setzen, ihren kulturellen Wurzeln nachzuspüren und sich im mit ihrem Leben und ihren Zukunftsideen kreativ zu beschäftigen.
Innerhalb der Creative Factory hat sich die Theaterarbeit besonders eindrucksvoll entwickelt. Unter der Leitung der Theaterpädagogin Lisa Massetti arbeiteten zuletzt drei Theatergruppen im Gemeinschaftszentrum Jungbusch. Wichtiger als der Bühnenauftritt ist der Arbeitsprozess. Die Jugendlichen lernen, miteinander umzugehen, kontinuierlich, diszipliniert und verantwortungsbewusst ein Projekt zu verfolgen und eignen sich dabei wesentliche soziale Kompetenzen an. „Das Theater“, so die Theaterpädagogin Lisa Massetti, „bietet jedem die Möglichkeit, sich selbst zu besuchen – die unterschiedlichen Facetten seiner selbst zu entdecken und auszuprobieren“. Durch vier große Schillerproduktionen – zuletzt ZarteSehnsuchtSüßesHoffen im Rahmen der Freie Theater Tage „Schwindelfrei“ – gelang es, Brücken zwischen einem deutschen Klassiker und der Lebenswirklichkeit von jungen Migranten zu schlagen. Die Aufführung der Theaterstücke in der Form des Sidewalktheaters, bei der auf öffentlichen Straßen und Plätzen gespielt wird, trägt die Szenen und Inhalte der Theaterstücke jeweils mitten in den Stadtteil bzw. die Stadt und stellt einen Impuls für den öffentlichen Diskurs über wichtigen Themen dar, wie zum Beispiel Migration.

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