Was wird aus dem ehemaligen Polizeiposten?

Mitte 2008 wurden der Polizeiposten in der Werftstraße 4 aufgelöst und die drei Polizeibeamten in das nahe Polizeirevier in H 4 eingegliedert. Der Stadtteil Jungbusch wird seither vom Revier „versorgt“, im bisherigen Umfang, wie die Revierleitung der Bewohnerschaft versichert.


Seit dieser Zeit stehen die ehemaligen Diensträume in den beiden unteren Geschossen der Immobilie leer, die sich im Eigentum des Landes Baden-Württemberg befindet. Die oberen Stockwerke sind wohngenutzt. Aufgrund seiner Lage in unmittelbarer Nachbarschaft zur Jungbuschgrundschule und zur neu eröffneten Turnhalle plus X kommt dem Gebäude eine besondere Bedeutung zu, wie u.a. der Bewohnerverein Jungbusch in einem Schreiben an den OB herausstellte. Von einer künftigen Nutzung erhofft man sich eine stabilisierende Wirkung für das Wohnumfeld. Eine minderwertige Nutzung könne das Gegenteil bewirken. Inzwischen hat das Land die Immobilie öffentlich zum Kauf angeboten. Die Frist, Angebote einzureichen, endet am 22. Januar 2010. Aus der Sicht des Quartiermanagements ist es wichtig, dass beim Verkauf nicht nur das Kaufpreisangebot bewertet wird, sondern auch das Konzept einer künftigen Nutzung. Zu prüfen wäre, ob dieses mit Schlüsselthemen der weiteren positiven Entwicklung im Stadtteil einhergeht. „Insbesondere die Verbesserung der Infrastruktur in den Bereichen Einzelhandel, Bildung und Gesundheit, die Stärkung des kreativen Jungbusch oder positive Impulse für eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur muss eine gewichtige Rolle spielen“, meint Quartiermanager Michael Scheuermann.

An den Innenminister Heribert Rech hat sich die Landtagsabgeordnete der SPD, Helen Heberer gewandt. In diesem Schreiben bringt sie ihren Wunsch zum Ausdruck, eine öffentliche Nutzung dieses Gebäudes anzustreben und sich gemeinsam mit dem Quartiermanagement Jungbusch und der Stadt Mannheim um eine adäquate Lösung für das Gebäude zu bemühen.
„ Ich würde mich freuen, wenn sich das Land dazu bereit erklären könnte, statt eines Verkaufs an Private, eine solche, für den Stadtteil Jungbusch sicherlich sinnvolle Lösung anzustreben, so Helen Heberer.

Gegen einen Verkauf wenden sich auch die Grünen im Gemeinderat. Sie fordern eine öffentliche Nutzung des Gebäudes und das Land auf, sich mit den Protagonisten des Stadtteils, dem Quartiergremium und der Stadt Mannheim zusammenzusetzen, um über mögliche Nutzungen des Gebäudes zu sprechen. „Wie sich dieses dicht besiedelte Quartier weiterentwickeln kann, hängt auch davon ab, wie mit den Immobilien umgegangen wird“, so Stadtrat Gerhard Fontagnier.

MS

Share

Kommentare sind geschlossen.