Der Jungbusch in ganz klein kommt ganz groß raus
JUNGBUSCH: Evangelischer Kindergarten gewinnt beim Ideenwettbewerb mit einem Modell des Stadtteils

Von unserem Mitarbeiter Felix Kretz

Der Jungbusch hat ein reges Umweltbewusstsein. Das zeigten nun die jüngeren und jüngsten Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils. Im Saal des Gemeinschaftszentrums fand die Preisverleihung zum Ideenwettbewerb „Mach Deinen Jungbusch grüner und lebenswerter!“ statt. Rund einhundert Kinder aus verschiedenen sozialen Institutionen hatten sich seit Oktober 2006 kreativ ins Zeug gelegt, um in Form von gemalten und gebastelten Arbeiten ihre Ideen und Wünsche zum Projekt Umwelterziehung und Begrünung im Stadtteil beizutragen.

Maßgeblich initiiert wurde das Projekt von der Kinderbeauftragten der Stadt Mannheim, Birgit Schreiber, und dem Quartiermanagement Jungbusch um Michael Scheuermann in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Wohnen und Stadterneuerung. Als bereitwilliger Sponsor stellte sich zudem die Gemeinschaftsinitiative URBAN II Mannheim/Ludwigshafen zur Verfügung, bei der Preisverleihung vertreten durch Benjamin Schumacher. Auch Stadtrat und OB-Kandidat Wolfgang Raufelder (Grüne) war zugegen, sichtlich angetan von der Akribie und Tiefgründigkeit, mit der sich die Kinder ans Werk gemacht hatten.

Einen ganzen Tag musste die Jury, bestehend aus Künstlerin Susanne Weber, Anne Kress vom Bewohnerverein und Norbert Kille vom Fachbereich Städtebau, investieren, um die drei Hauptgewinner zu ermitteln: „Es war eine unendlich schwierige Entscheidung“, so Kress. Tatsächlich standen sich die ausgestellten Arbeiten in nichts nach. Ein Grund mehr, warum die Juroren mehrfach betonten, dass letztlich „alle gewonnen haben.“ Nichtsdestotrotz wurden die drei Hauptgewinner mit Spannung erwartet.

Große Freude herrschte dann bei den Kindern des evangelischen Kindergartens. Mit ihrer Modellplastik „Unsere Stadt“, einer Miniaturabbildung des Jungbusch bis ins kleinste Detail, belegten sie den ersten Platz und können sich nunmehr über einen Besuch im Wormser Zoo freuen, wo weitere kleine Überraschungen auf die Kinder warten, wie Birgit Schreiber bei der Ehrung hinzufügte. Ebenso Grund zur Freude hatten die Umwelt- und Garten AG der Jungbusch-Grundschule, sowie die Stadtteildetektive über die Plätze zwei und drei.

Als „eine Arbeit, die nach innen geht“ beschrieb Norbert Kille die Collage der Umwelt- und Garten AG über ihre Begrünungsaktion im Jungbusch, liebevoll dargestellt mit Fotos, Zeichnungen und Anmerkungen der Kinder. Ebenso überzeugend wie realitätsbezogen wirkte die Plastik der Stadtteildetektive in Form einer Litfaß- beziehungsweise Infosäule für Kinder mit der Aufschrift „Im Jungbusch ein Grillplatz im Grünen, das wäre toll!“. Eine solche Säule wäre durchaus denkbar für die neue Promenade am Verbindungskanal, wie es hieß.

„Ich bin vollkommen begeistert“, resümierte Benjamin Schumacher. Gerade ein solcher Wettbewerb zeige, dass die Verzahnung von integrativen und sozioökonomischen Maßnahmen im Jungbusch nicht nur möglich ist, sondern auch ein Riesenpotential birgt: „Es ist echt“. Michael Scheuermann ergänzte zustimmend: „Die Kinder sind es sehr engagiert angegangen.“ Doch nicht nur jede Menge Spannung war geboten. Beim anschließenden Tontopfdekorieren und Einpflanzen von Grüngewächsen hatten die Kinder sichtlich genauso viel Vergnügen wie zuvor bei der Preisverleihung.

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