Die „Muckibude“ – Hanteln, Schweiß und harte Jungs

Eine Reportage über Mannheims ältestes Kraftsportstudio, das Rudi Gehrig seit 26 Jahren in der Böckstraße betreibt, strahlte der SWR am 27.02. in seinem dritten Fernsehprogramm aus. Wer das Sportstudio Jungbusch noch nicht kennt, erfuhr in der Schlaglicht-Reportage einiges über das lebendige Treiben in der multikulturellen Kraftschmiede und warum dort Deutsche, Italiener, Türken und Menschen aus aller Herren Länder friedlich zum gemeinsamen Muskeltraining zusammenkommen. Bei der Vorpremiere im vollbesetzten Cinemaxx-Kino feierten Kunden und Freunde des Hauses ihren „Rudi“. Hier ein Porträt von Rudi Gehrig, dem Inhaber des Sportstudios Jungbusch.

Leute kommen und gehen im Jungbusch, Geschäfte öffnen und schließen, nur einer ist immer geblieben und hat seine Türen täglich für seine Kunden geöffnet: Rudi Gehrig mit seinem Sportstudio in der Böckstraße. Seit 27 Jahren ist er im Jungbusch. Damals, 1980, war es das vierte Fitnessstudio in ganz Mannheim. „Tolle Zeiten“, erinnert sich der einstige Autoschlosser, 20, 30 Interessierte habe er jede Woche weg schicken müssen, weil er keinen Platz mehr hatte. Das ist heute nicht mehr so, Sportstudios gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Doch etwas Besonderes ist Rudis „Muckibude“ bis heute geblieben. „Wir machen noch Sport wie vor 25 Jahren“, so Rudi, „hier wird gezielt Muskulatur aufgebaut.“ Entsprechend wird Bodybuilding ganz groß geschrieben, aber auch Fitness- und Ausdauertraining sind im Angebot. Ein Großteil seiner Kunden kommt seit vielen Jahren und fühlt sich im Studio wie zu Hause. Das liegt eindeutig an Rudi, der jeden Tag die Woche von morgens bis abends da ist, jeden persönlich begrüßt und – wenn gewünscht – trainiert, der hinter der Theke seines kleinen Studio-Bistros steht, kalauert, gute Stimmung verbreitet, zuhört, Ratschläge gibt fürs Training und fürs Leben. Rund 25 verschiedene Nationalitäten trainieren bei ihm, aber noch nie habe es eine lautstarke, geschweige denn handfeste Auseinandersetzung gegeben, sagt er stolz. Respekt ist sein einfaches Rezept.
So hat er auch weder Berührungsängste noch jemals schwerwiegende Probleme mit seiner wechselnden Nachbarschaft gehabt. „Natürlich gibt es immer mal wieder schwierige Situationen. Die Frage ist, wie man damit umgeht – Kompromiss oder Konfrontation?“ Rudi hat sich für den Kompromiss entschieden. „Das hat etwas mit meiner Lebensphilosophie zu tun“, erklärt er schmunzelnd, „ich geh gern ohne Probleme durchs Leben.“
Zur Entwicklung des Jungbuschs meint er: „Sie ist wellenförmig, es gibt immer mal wieder kleine Rückschläge, aber im Großen und Ganzen verläuft sie positiv.“ Vor allem der Zuzug der Popakademie und des Musikparks habe in seinen Augen gute Auswirkungen auf den Jungbusch. Sein Engagement im und für den Jungbusch bezeichnet er als verhalten („Ich versuch ein bisschen mit zu schwimmen.“), de facto leistet er aber eine ganze Menge: Ob Baumpatenschaft oder Busch-Putz – Rudi ist immer dabei, weil er gern Worte in Taten umsetzt.

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