Engagierter Brückenretter und Brückenbauer
Stadtrat und Landtagsabgeordneter der Grünen Wolfgang Raufelder erhält Sackträgerpreis 2015

Raufelder

Die Sackträger im Jungbusch, die im benachbarten Hafengebiet mit gewaltigen Körperkräften die Schiffe ausluden, waren starke Kerle, die das Leben im damaligen Jungbusch prägten. Sie waren geschätzt in der Arbeitswelt, wo sie für 3 Mark pro Stunde arbeiteten. Im wahrsten Sinne des Wortes trugen sie mit ihrer körperlich anstrengenden und schlecht entlohnten Arbeit zum Reichtum des ehemaligen Hafenviertels Jungbusch bei. Deswegen hat man ihnen in den 70er Jahren zurecht ein Denkmal in der Beilstraße gesetzt.

Mit der Verleihung des Sackträgerpreises erinnert der Bewohnerverein Jungbusch an die Zunft der Sackträger. Seit vielen Jahren werden Menschen aus dem Stadtteil und der Stadtgesellschaft geehrt, die ihr Herz am richtigen Fleck haben, die ehrliche Arbeit abgeben, sich auch für die Schwächeren in der Gesellschaft einsetzen und denen die Themen Solidarität und Zusammenhalt ein wirkliches Anliegen sind.

Einsatz für die Rettung der Teufelsbrücke

In diesem Jahr geht der Sackträgerpreis an den Stadtrat und Landtagsabgeordneten Wolfgang Raufelder. Ihm wurde die Auszeichnung von Norbert Herrmann, dem 1. Vorsitzenden des Bewohnervereins Jungbusch, im Rahmen einer Feierstunde im Laboratorio17 zusammen mit einem Gemälde überreicht.

Wolfgang Raufelder wird mit dieser Ehrung als „Brückenretter und Brückenbauer“ ausgezeichnet. Als Stadtrat und Landtagsabgeordneter hat er sich vehement dafür eingesetzt, dass die Teufelsbrücke – die älteste noch erhaltene Brücke Mannheims und ein einzigartiges Zeugnis der Ingenieurskunst aus dem Jahr 1878 – erhalten bleibt. „Die Teufelsbrücke gehört zum Jungbusch wie der Wasserturm zu Mannheim“, sagte seinerzeit Norbert Herrmann, als im Jahre 2008 die Abrisspläne der Hafengesellschaft publik wurden und sich Widerstand im Jungbusch formierte. Nicht zuletzt aufgrund des Engagements von Wolfgang Raufelder erteilte die Stadt Mannheim Ende November 2014 die denkmalrechtliche Genehmigung zur Sanierung der Teufelsbrücke.

In seiner Laudatio ging Quartiermanager Michael Scheuermann jedoch nicht nur auf den „Brückenretter“ Wolfgang Raufelder ein, der durch sein Engagement ein tiefes Verständnis für den Zusammenhang von Geschichte und Zukunft eines Stadtteils bewies. „Im Stadtteil Jungbusch, der wie kaum ein anderer Stadtteil von der Vielfalt der Kulturen und von der Migration geprägt ist, werden auch Brücken ganz anderer Art gebraucht“, so Scheuermann. Im ganzen Stadtteil – und auch im Bewohnerverein Jungbusch – hat sich die soziokulturelle Arbeit als wichtige Kraft etabliert. Eine Kraft, die Menschen ermutigt und stärkt und in einen gemeinsamen Austausch mit anderen und mit gesellschaftlichen Themen bringt.

Dem Stadtteil emotional verbunden

Die soziokulturelle Arbeit im Jungbusch zu unterstützen und die Wichtigkeit dieser Arbeit herauszustellen, war Wolfgang Raufelder ein stetes Anliegen. Er ist präsent bei Festen, Kulturveranstaltungen und bei Versammlungen. Er ist nah bei den einfachen Leuten, er ist hartnäckig und dort wo es um die Menschen geht auch streitbar.

Der so Geehrte zeigte sich von der unerwarteten Anerkennung sichtbar bewegt. „Mein Herz hängt am Jungbusch“, bekannte der frisch gekürte Preisträger, der schon zu Studienzeiten den Stadtteil als Hobby-Fotograf aus verschiedenen Perspektiven kennenlernte.

MS

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