Jungbusch in Bewegung

Jungbusch in Bewegung

Der Jungbusch ist Mannheims dynamischster Stadtteil. Hier finden Entwicklungen früher statt, als anderswo in der Stadt. Hier werden aber auch Lösungen gesucht, mit neuen Herausforderung auf gute Weise umzugehen – zum Wohle des Stadtteils und der Stadt.

Dialog mit bulgarischen Zuwanderern

Diplom-Theologe Herrmann Rütermann lud am 19.09. zu einer Versammlung auf die Beilstraße ein. Im Rahmen der Interkulturellen Woche, die unter dem Motto „Zusammenhalten – Zukunft gewinnen“ steht, trafen sich ca. 70 Bulgaren, aber auch Stadtteilakteure und interessierte Bewohner zu einem offenen Gespräch. Im Mittelpunkt stand die Lebenssituation der neu Zugewanderten. Die Anwesenden schilderten beispielsweise die teilweise desolate Wohnsituation oder erzählten von Schwierigkeiten, als Selbständiger in Deutschland zu arbeiten.
Das Treffen, in der auch die Schulleiterin der Jungbuschschule Verena Wittemer sowie Quartiermanager Michael Scheuermann teilnahmen und auf Rechte und Pflichten in Deutschland hinwiesen, soll kein Einzelereignis bleiben. Ziel ist es, durch regelmäßige Informationstreffen in Form eines „Curriculum“ praktische Informationen über Deutschland zu geben, z.B. über die Bildungssituation oder über Arbeitsmöglichkeiten. Die Treffen sollen den Migranten dabei helfen, ein realistisches Bild von Deutschland zu erhalten und richtige von falschen Ratgebern unterscheiden zu können.

Aktionsfonds förderte Sommer-Spiele-Kiosk

Der Aktionsfonds des Quartiermanagements ist eine Erfolgsgeschichte. Seit 2003 wurden bereits über 30 bewohnergetragene Projekte unterstützt, die den Gemeinsinn oder die gute Nachbarschaft fördern. Die Jungbuschbewohner Oliver Altenhöner und Olaf Kremer hatten eine Idee, die sie im August auf dem Freizeitgelände Werftstraße zusammen mit ihren Ehefrauen Heike und Carola in die Tat umsetzten. Einmal die Woche organisierten sie ein sogenanntes Spiele-Kiosk, zu dem sie alle Kinder des Stadtteil einluden. Durch das gemeinsame Spielen wurden zahlreiche neuen Kontakte geknüpft. Auch viele Eltern kamen zum Kiosk und nutzten die Gelegenheit zum nachbarschaftlichen Gespräch. „All meine Erwartungen wurden übertroffen“, zog Oliver Altenhöner ein überaus positives Resümee und ergänzt: „Die Freude der Kinder und die große Zahl der Teilnehmer hat mir sehr viel Freude gemacht. Immer wieder sprechen mich Kinder an, wann es weitergeht“. Die Wünsche der Kinder werden wohl nicht ins Leere laufen, denn das Team der Engagierten denkt über eine Fortsetzung in der Herbstferien nach.

Wohin geht der Jungbusch? – „Wir im Jungbusch“

Auf Einladung des Bewohnervereins, der Jugendinitiative, der Jungbuschschule, der Hafenkirche, des Quartiermanagements und von Bewohnern um Frank Maaß kamen im Gemeinschaftszentrum Jungbusch ca. 50 Menschen, die im Jungbusch wohnen und arbeiten zusammen. Ziel der Runde, an der auch Bezirksbeiräte und Stadtrat Gerhard Fontagnier teilnahmen, war es, aktuelle Problemstellungen im Stadtteil unter die Lupe zu nehmen und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Die immer stärker werdende Verschmutzung der Straßen und Plätze, der zunehmende Vandalismus und die Gefühl, das der Stadtteil nach einer Phase der Aufwertung wieder zurückfällt bewegt immer mehr Menschen im Jungbusch.
Nach intensiven Diskussionen stand am Ende die Erkenntnis, dass „Wir im Jungbusch“ die Probleme nur gemeinsam lösen können. Alle Probleme müssen benannt werden können, keineswegs jedoch dürfen diese einzelne Volksgruppen zugeschrieben werden. In einem Papier, das an Politik und Verwaltungsspitze gerichtet werden soll, will eine am Abend gebildete Redaktionsgruppe die aktuelle Entwicklung im Jungbusch beschreiben und geeignete Maßnahmen vorschlagen. Wert gelegt wird auf die Tatsache, dass sowohl Aktivitäten der Bewohnerschaft für mehr Gemeinsinn, als auch Maßnahmen der Stadt bzw. der Ordnungskräfte folgen müssen. Die Ergebnisse werden im Koordinierungskreis Jungbusch am Mittwoch, 13.10.2010 um 19 Uhr in der Jungbuschhalle plus X, Werftstraße vorgestellt. Um 18 Uhr beginnt bereits ein Stadtteilrundgang (Treff Jungbuschstr. 19).
Infos zur Initiative gibt es bei Frank Maaß, Tel. 0170 839 0929, eMail frank.maass@mannheim2020.de oder beim Quartiermanagement Jungbusch, Tel. 0621 14948, info@jungbuschzentrum.de

Hausaufgabenhilfe und mehr – Gemeinschaftszentrum sucht Mitarbeiter
Um Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund mehr Bildungschancen zu geben, werden in der Jugendarbeit des Gemeinschaftszentrum Jungbusch Freizeitaktivitäten mit Bildungsangeboten verknüpft. Da die Verantwortlichen das Angebot auf Jugendliche im Alter von 10 bis 12 Jahren ausweiten wollen, werden neue Mitarbeiter, zum Beispiel Studenten gesucht, die freiwillig mitarbeiten oder auf Basis eine kleinen Honorars Hilfe bei Hausaufgaben oder der Prüfungsvorbereitung geben. Interessenten melden sich bitte im Gemeinschaftszentrum Jungbusch unter Tel. 0621 14948 oder eMail info@jungbuschzentrum.de

MS

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