Was ich schon immer über Weihnachten wissen wollte …
Wie und weshalb werden Tannen geschmückt?

Weihnachtsbaum

Wenn Weihnachten vor der Tür steht, wenn die Kinder träumen, welche Geschenke sie diesmal wohl bekommen werden, dann bringen die Eltern einen grünen Baum mit nach Hause in die Wohnung. Es ist eine Tanne oder Fichte, und es duftet sofort nach frischem Nadelbaum. Und die ganze Familie beginnt, den Baum mit Glaskügelchen oder selbst gemachten Schätzen zu schmücken. Was für eine Vorfreude auf den Heiligen Abend. Na ja, und die gut verpackten Geschenke finden auch ihren Platz unten dem Baum.

War das immer so?
Nein. Früher, vor ca. 800 Jahren, wurde ein Baum zu Weihnachten nur in Kirchen aufgestellt. Und es war nicht unbedingt eine Tanne. Der Baum wurde nicht mit Glasskugeln geschmückt, diese kamen erst viel später, sondern mit Äpfeln, als Erinnerung an Adam und Eva. Die Menschen flochten aus Stroh einen langen Zopf, um die Schlange zu symbolisieren. Später hat man die Schlange aus Teig gebacken. Und die Menschen haben in der Kircheum den Baum herum Szenen aus dem Paradies gespielt, an Jesus Christus als Befreier von den menschlichen Sünden gedenkend.
Jahrhunderte später brachten reiche Bürger darüber hinaus Gebäck und Süßigkeiten mit und hängten dies an den Baum. Kinder aus armen Familien konnten es dann mitnehmen. Der alte Brauch zur Erinnerung an Adam und Eva wurde mit der Zeit vergessen. Erst vor rund 400 Jahren haben die Menschen in Europa begonnen, Christusbäume oder einfach grüne Zweige auch zu Hause aufzustellen. Als Schmuck verwendeten die Menschen Zapfen, Nüsse, Obst und kleine Puppen aus Stroh. Die Tannenbäume sollten mit ihrer grünen Farbe zu dieser Jahreszeit Hoffnung und Kraft bringen und einen Wegweiser für den Frühling darstellen.
Und wie sieht Euer Weihnachtsbaum zu Hause aus? Macht ein Foto von Eurem Weihnachtsbaum. Schickt es an die Buschtrommel-Redaktion: In einen Jahr wird der schönste Baum in unserer Zeitung zu sehen sein!
E-Mail: buschtrommel@jungbuschzentrum.de

Alexander Bergmann

Fragen und Antworten rund um Weihnachten

Woher weiß man eigentlich, dass Jesus am 25.12. geboren wurde?
Nun, man weiß es tatsächlich nicht. Der 25.12. bot sich aber an, da er bereits ein Feiertag war: Die Römer begingen an diesem Tag ein Staatsfest zu Ehren der Geburt ihres Sonnengottes. Mit der Ausweitung des Christentums widmete man der Einfachheit halber den Tag schlicht um.

Was hat der Weihnachtsbaum mit Jesus zu tun?

Nichts. Der Weihnachtsbaum ist ein Relikt aus vorchristlichen Zeiten. Unsere Ahnen holten sich im tristen Winter gerne immergrüne Tannenzweige ins Haus, um damit die Wiederkehr des Lebens zu beschwören. Im Laufe der Jahrhunderte reichten dann nicht mehr einzelne Zweige, sondern ein ganzer Baum musste her.

Warum sind Rot und Grün die Weihnachtsfarben?
Grün steht für Wachstum und Leben, sprich die Geburt Jesu, Rot für das Blut und den Tod Jesu. Grün spielte aber auch schon in vorchristlicher Zeit eine bedeutende Rolle, denn es verscheuchte als Symbol ewiger Lebenskraft böse Dämonen. Buchsbaum, Tanne, Eibe, Rosmarin und Efeu sollen besonders wirkungsvoll gewesen sein.

Warum beschenkt man sich?
Die Geschenke sollen an die Gaben der Heiligen Drei Könige erinnern, vor allem aber daran, dass Gott den Menschen seinen Sohn geschenkt hat.

Wer bringt die Geschenke?
Kommt darauf an. Die Katholiken werden vom Weihnachtsmann beschenkt, die Protestanten vom Christkind. Der Weihnachtsmann hatte immer schon das Aussehen eines Bischofs. Seine heutige Gestalt verdankt er aber dem amerikanischen Konzern Coca Cola (rot-weiß!), das ihn in den 1930er Jahren zu Werbezwecken kreierte.
Das Christkind hingegen ist eine Erfindung Martin Luthers. Dieser wollte dem großväterlichen Weihnachtsmann einen gestaltlosen „Heiligen Christen“ entgegensetzen. Die Bevölkerung machte aber aus der abstrakten Figur eine weiß gekleidete, engelsgleiche Lichtgestalt.

Warum wird an Weihnachten so viel gegessen?
Traditionell kommt in vielen Haushalten eine dicke Gans am 25.12. auf den Tisch. Das kommt daher, dass in vorchristlicher Zeit die Menschen in der fetten Gans den Segen der Erdgöttin sahen. Sie dankten den Gänsen sogar mit besonders gutem Futter, bevor sie sie schlachteten. Auch die Tradition, dass wir spätestens ab dem 1. Advent tonnenweise Gebäck vertilgen, hat ursprünglich nichts mit Weihnachten zu tun. Die Römer brachten ihrem Sonnen- und Lichtgott Mithras zur Wintersonnenwende Brot- und Kuchenopfer dar. Auch bei den Germanen gab
es um diese Zeit süßes Gebäck, das die bösen Mächte besänftigen sollte. Im Frühchristentum waren es vor allem die Klöster, die Weihnachtsgebäck verbreiteten. Dabei ging es um mehr als nur ein Naschvergnügen: Die Nonnen und Mönche vermittelten über ihr Gebäck christliche Inhalte, indem sie die Plätzchen mit religiösen Motiven versahen.

Nadja Encke

Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr wünscht Ihnen das Gemeinschaftszentrum Jungbusch und das Quartiermanagement.

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