Es ist eine staatliche Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Bürgerinnen und Bürger nicht nur sicher sind, sondern sich auch sicher fühlen. Ein positives Sicherheitsgefühl bedeutet Lebensqualität. Zudem werden Selbstjustiz, Bürgerwehren und ähnliche Entwicklungen verhindert, welche das Gewaltmonopol des Staates in Frage stellen und den inneren Frieden gefährden.
Um das subjektive Sicherheitsgefühl in Mannheim zu untersuchen, gab die Stadt Mannheim beim Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Dieter Hermann, eine Studie mit dem Titel „Kriminalitätsfurcht, Kriminalität und Lebensqualität“ in Auftrag.
Im Rahmen der Studie wurden an 6.500 Personen zwischen 14 und 70 Jahren Fragebögen versendet. Die Teilnehmer der Studie wurden zu ihrem Sicherheitsgefühl befragt und sollten u. a. Auskunft darüber geben, wie oft sie daran denken, Opfer einer Straftat zu werden und wie sie die Sicherheit in ihrem Wohnumfeld bewerten. Neben allgemeinen Einschätzungen interessierte die Forscher ganz konkret, wie wahrscheinlich eine Person damit rechnet, von jemandem angepöbelt, geschlagen, verletzt, überfallen, beraubt, bestohlen oder sexuell angegriffen zu werden. Die Rücklaufquote lag bei 29% – ein in der kriminologischen Forschung zufrieden stellendes Ergebnis.
Um das subjektive Sicherheitsgefühl in Mannheim zu untersuchen, gab die Stadt Mannheim beim Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Dieter Hermann, eine Studie mit dem Titel „Kriminalitätsfurcht, Kriminalität und Lebensqualität“ in Auftrag.
Im Rahmen der Studie wurden an 6.500 Personen zwischen 14 und 70 Jahren Fragebögen versendet. Die Teilnehmer der Studie wurden zu ihrem Sicherheitsgefühl befragt und sollten u. a. Auskunft darüber geben, wie oft sie daran denken, Opfer einer Straftat zu werden und wie sie die Sicherheit in ihrem Wohnumfeld bewerten. Neben allgemeinen Einschätzungen interessierte die Forscher ganz konkret, wie wahrscheinlich eine Person damit rechnet, von jemandem angepöbelt, geschlagen, verletzt, überfallen, beraubt, bestohlen oder sexuell angegriffen zu werden. Die Rücklaufquote lag bei 29% – ein in der kriminologischen Forschung zufrieden stellendes Ergebnis.
Mannheimer fürchten sich vor Aufenthalt im Jungbusch
Die Befunde zeigen, dass die Mannheimer insgesamt wenig Angst vor Kriminalität haben. Mannheimer fühlen sich ausgesprochen sicher. Es gibt auch keinen spezifischen Platz, der mit Angst und Furcht in Verbindung gebracht wird. Die Mannheimer haben somit einen erstaunlich realistischen Blick auf ihre Stadt, denn tatsächlich weist Mannheim im Vergleich zu anderen Städten eine eher unterdurchschnittliche Kriminalitätsbelastung auf.
Darüber hinaus wird die Lebensqualität in Mannheim als gut angesehen. Allerdings offenbart eine genauere Analyse, dass es doch ein paar Dinge gibt, welche die Mannheimer in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigen. So ist zum Beispiel für 43% Schmutz und Müll auf den Straßen oder Grünanlagen ein großes Problem. Direkt dahinter sehen 39% der Befragten Probleme im Straßenverkehr. Hier werden besonders undiszipliniert fahrende Autofahrer und Falschparker thematisiert. Die größte Angst der Mannheimer bezieht sich darauf, Opfer eines Einbruchs zu werden.
Positiv zu werten ist, dass Mannheim zu recht damit werben kann eine offene und toleranteStadt zu sein. Diese Auffassung wird von den Bewohnern geteilt: Der Anteil Mannheimer Bürger, die in Migranten ein Problem sehen, ist relativ niedrig.
Stadtteilspezifisch hat die Befragung ergeben, dass sich 59% der Mannheimer vor einem Aufenthalt im Jungbusch fürchten. Der Jungbusch nimmt weit vor der Schönau (48%) und der Neckarstadt- West (43%) eine negative Spitzenposition ein. Keinen anderen Stadtteil bringen die Mannheimer so mit Schmutz und Müll (82%), Falschparkern (63%), unvorsichtigen Autofahrern (56%), Betrunkenen, Migranten und Graffiti (jeweils 53%) und desolaten Gebäuden in Verbindung. Sogar Rechtsradikale werden von 18% der Befragten als ein Problem im Jungbusch angesehen, womit die Einschätzung für den Jungbusch deutlich über derjenigen für andereBezirke liegt (z.B. Schönau 12%).
Positiv zu werten ist, dass Mannheim zu recht damit werben kann eine offene und toleranteStadt zu sein. Diese Auffassung wird von den Bewohnern geteilt: Der Anteil Mannheimer Bürger, die in Migranten ein Problem sehen, ist relativ niedrig.
Stadtteilspezifisch hat die Befragung ergeben, dass sich 59% der Mannheimer vor einem Aufenthalt im Jungbusch fürchten. Der Jungbusch nimmt weit vor der Schönau (48%) und der Neckarstadt- West (43%) eine negative Spitzenposition ein. Keinen anderen Stadtteil bringen die Mannheimer so mit Schmutz und Müll (82%), Falschparkern (63%), unvorsichtigen Autofahrern (56%), Betrunkenen, Migranten und Graffiti (jeweils 53%) und desolaten Gebäuden in Verbindung. Sogar Rechtsradikale werden von 18% der Befragten als ein Problem im Jungbusch angesehen, womit die Einschätzung für den Jungbusch deutlich über derjenigen für andereBezirke liegt (z.B. Schönau 12%).
Jungbuschbewohner sehen ihren Stadtteil positiver
Interessanterweise haben die Jungbuschbewohner selbst ein ganz anderes, und zwar positives Bild über ihren Stadtteil. Die Kriminalitätsfurcht ist hier unterdurchschnittlich ausgeprägt. Auch die Auswertung der Kriminalitätsbelastung zeigt, dass diese nicht im Jungbusch, sondern in der Neckarstadt-West und in der Innenstadt am höchsten ist. Zudem lässt sich im Jungbusch eine hohe Polizeipräsenz verzeichnen, was zu einem höheren Sicherheitsgefühl beiträgt. 71% der Befragten aus dem Jungbusch hatten am Befragungstag oder in der Woche zuvor eine Polizeistreife gesehen und 60% eine Streife des städtischen Vollzugsdienstes. Im deutlichen Unterschied zu anderen Stadtteilen ist das Vertrauen der Jungbuschbewohner in die Polizei jedoch sehr gering. Kritisch hervorzuheben ist ebenso der Befund, dass Jungbuschbewohner nur wenig bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Die Studie zeigt am Ende verschiedene Lösungsansätze auf, über die es gelingen kann, Kriminalitätsfurcht auslösende und Lebensqualität beeinträchtigende Faktoren zu reduzieren. So soll das bestehende negative Image durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit abgebaut werden. Gegen Schmutz und Müll kommen städtebauliche Maßnahmen zur Verschönerung des Stadtbildes sowie ein verstärkter Einsatz der Abfallwirtschaft in Frage. Gegen die Angst vor Betrunkenen in der Öffentlichkeit werden u. a. direkte Ansprache auffälliger Personen sowie verstärkte Kontrollen des Abgabeverbots von Alkohol an Jugendliche und des nächtlichen Alkoholverkaufsverbotes an Tankstellen, Kiosken und Supermärkten thematisiert. Bezüglich der von einigen als Problem wahrgenommenen Migranten soll der Abbau von Vorurteilen durch Annäherung gefördert werden. Dies soll vor allem durch gemeinsame Aktivitäten oder kulturelle und sportliche Veranstaltungen in den Stadtteilen geschehen.
Zur Studie sind einige Punkte kritisch anzumerken. Die Rücklaufquote gerade aus dem Stadtteil Jungbusch ist sehr gering: Von 100 in den Jungbusch versandten Fragebögen wurden nur 17 zurückgesandt. Über die Hintergründe lässt sich allenfalls spekulieren. In einem Stadtteil, in dem viele Menschen auf soziale Leistungen angewiesen sind und Migrationshintergrund haben, könnten Misstrauen gegenüber Behörden oder Sprachprobleme eine wichtige Rolle gespielt haben. Hinzu kommt, dass die Polizeiliche Kriminalstatistik nur das Hellfeld beleuchtet. Die tatsächliche Kriminalitätsbelastung kann gerade im Jungbusch unterschätzt sein. Menschen scheuen den Kontakt zu Polizei, zeigen erlebte Straftaten (z.B. Bagatelldelikte) nicht an oder haben ein anderes Rechtsverständnis, wonach bestimmte Handlungen nicht als normabweichend wahrgenommen oder als zum Alltag gehörend hingenommen werden. Straftaten würden somit im Dunkelfeld bleiben.
Die Studie zeigt am Ende verschiedene Lösungsansätze auf, über die es gelingen kann, Kriminalitätsfurcht auslösende und Lebensqualität beeinträchtigende Faktoren zu reduzieren. So soll das bestehende negative Image durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit abgebaut werden. Gegen Schmutz und Müll kommen städtebauliche Maßnahmen zur Verschönerung des Stadtbildes sowie ein verstärkter Einsatz der Abfallwirtschaft in Frage. Gegen die Angst vor Betrunkenen in der Öffentlichkeit werden u. a. direkte Ansprache auffälliger Personen sowie verstärkte Kontrollen des Abgabeverbots von Alkohol an Jugendliche und des nächtlichen Alkoholverkaufsverbotes an Tankstellen, Kiosken und Supermärkten thematisiert. Bezüglich der von einigen als Problem wahrgenommenen Migranten soll der Abbau von Vorurteilen durch Annäherung gefördert werden. Dies soll vor allem durch gemeinsame Aktivitäten oder kulturelle und sportliche Veranstaltungen in den Stadtteilen geschehen.
Zur Studie sind einige Punkte kritisch anzumerken. Die Rücklaufquote gerade aus dem Stadtteil Jungbusch ist sehr gering: Von 100 in den Jungbusch versandten Fragebögen wurden nur 17 zurückgesandt. Über die Hintergründe lässt sich allenfalls spekulieren. In einem Stadtteil, in dem viele Menschen auf soziale Leistungen angewiesen sind und Migrationshintergrund haben, könnten Misstrauen gegenüber Behörden oder Sprachprobleme eine wichtige Rolle gespielt haben. Hinzu kommt, dass die Polizeiliche Kriminalstatistik nur das Hellfeld beleuchtet. Die tatsächliche Kriminalitätsbelastung kann gerade im Jungbusch unterschätzt sein. Menschen scheuen den Kontakt zu Polizei, zeigen erlebte Straftaten (z.B. Bagatelldelikte) nicht an oder haben ein anderes Rechtsverständnis, wonach bestimmte Handlungen nicht als normabweichend wahrgenommen oder als zum Alltag gehörend hingenommen werden. Straftaten würden somit im Dunkelfeld bleiben.
BF und Melanie Friederich
Hinweis und Einladung:
Die Ergebnisse aus der Studie werden im nächsten
Koordinierungskreis Jungbusch vorgestellt und
erörtert. Dieser findet am 31.01.13 um 19 Uhr
in der Jungbuschhalle plus X ´, Werftstr. 10 statt.
Koordinierungskreis Jungbusch vorgestellt und
erörtert. Dieser findet am 31.01.13 um 19 Uhr
in der Jungbuschhalle plus X ´, Werftstr. 10 statt.