Frohe Stunden für Bedürftige
JUNGBUSCH: „Sonntagseinladung“ für Wohnungslose in der katholischen Liebfrauen-Gemeinde

Kiloweise Kasselerbraten, Rotkraut und Kartoffelbrei haben die Helferinnen und Helfer am Sonntag im Gemeindesaal hinter der katholischen Liebfrauen-Kirche im Jungbusch portionsweise ausgegeben. Auch für die Nachspeise ist gesorgt, und schließlich gibt es noch Kaffee und Kuchen für alle.

„Wir haben 35 Kuchen und Torten gespendet bekommen“, verrät eine ehrenamtliche Helferin beim Aufschneiden der üppigen Gebäckstücke. Mehr als 100 Frauen und Männer sind der „Sonntagseinladung“ der Pfarrei St. Sebastian nach Liebfrauen gefolgt. Reihum sind bei der Aktion der „Sonntagseinladungen“ vor allem die katholischen Pfarreien der Stadt beteiligt, um zwischen Oktober und März wohnungslose und bedürftige Menschen zu bewirten.

Schwester Simone Reiboldt, in der Pfarrei für die Aktion verantwortlich, weiß, dass eine nahrhafte Mahlzeit besonders wichtig ist. Aber sie allein reicht nicht aus: „Wir haben ein offenes Ohr für die Anliegen unserer Gäste, für ihre Not.“ Das Ziel, den Bedürftigen einen frohen Tag zu bereiten, nehmen alle im Team um Schwester Simone ernst. Für den Sonntag in der „fünften Jahreszeit“ hatten sich die Ehrenamtlichen etwas einfallen lassen: Bereits bei der Begrüßung kündigt Schwester Simone mehrere Tanzdarbietungen auf der Bühne des fasnachtlich dekorierten Gemeindesaales an. Auch gemeinsames Singen stand auf dem Programm.

Neben der Ordensfrau begrüßte auch Stadtdekan Karl Jung, Pfarrer der Sebastians-Gemeinde, die Gäste: „Wir freuen uns, dass Sie alle gekommen sind und wir wünschen Ihnen einen schönen Nachmittag bei uns.“ Besonders dankte Jung den vielen ehrenamtlichen Frauen und Männern, die sich in den Gemeinden Sonntag für Sonntag für die bedürftigen Menschen einsetzen. „Was Freiwillige jeden Sonntag in den Gemeinden leisten, verdient hohe Anerkennung.“ Im Jungbusch zählen zum Team von Schwester Simone und Schwester Anna-Lucia knapp 20 Personen – darunter auch sieben Teenager. „Die Mädchen treffen sich wöchentlich in einer Jugendgruppe der Gemeinde. Dieses Jahr machen sie zum ersten Mal bei der Sonntagseinladung mit“, sagt Schwester Anna-Lucia. Die 13- bis 16-Jährigen meistern aber nicht nur die Aufgabe des Tischservice: Als der erste Hunger der Gäste gestillt ist, führen sie einen Gardetanz zu fetziger Musik auf.

An den sechs folgenden Sonntagen laden wiederum Pfarreien ein, darunter auch die Gemeinde der evangelisch-methodistischen Kirche, die seit Jahren die von den katholischen Gemeinden und der Caritas initiierten „Sonntagseinladungen“ mitträgt. red

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