Mehr als 25.000 Menschen besuchten den Jubiläums-Nachtwandel
10. Nachtwandel: Ein Resümee aus Veranstaltersicht

Nachtwandel 2013

Der 10. Nachtwandel ist Geschichte. Niemand hätte vor 10 Jahren gedacht, dass die „Busch-Nächte“ einmal mehr als 25.000 Menschen aus Stadtteil, Stadt und Region anziehen werden und eine Faszination entfalten, mit der das Ereignis in seiner Einzigartigkeit zu den Höhepunkten des kulturellen Lebens in der Stadt Mannheim gehören wird.

Nicht zuletzt aufgrund der steigenden Besucherzahlen galt es mehr denn je, die richtige Balance zwischen Kunst und Kultur, Multikultur, Begegnung, Interaktion und Ausgehkultur bzw. Partystimmung sowie zwischen laut und leise zu finden.

Ein friedliches Fest

Der Nachtwandel 2013 war wie alle seine neun Vorgänger friedlich; es gab keine besonderen Vorkommnisse. Auch in den späten Nachtstunden hielt sich der Alkoholkonsum gemessen an anderen Großveranstaltungen in Grenzen. Die Besucher waren diszipliniert und die Veranstalter wurden für Organisation und Sicherheitskonzept gelobt. Auch die Glasmüllmenge konnte dank des Mehrwegbechersystems mehr als halbiert werden.

Nicht nur die Jungbuschstraße, sondern auch die Hafen-, Werft, Böck- und Beilstraße wurden an beiden Veranstaltungstagen von den Besuchern dicht gefüllt. Ausgelassene, gute Stimmung herrschte nicht nur auf Straßen, sondern auch auf den großen Plätzen des Stadtteils. Wer es ruhiger wollte, konnte in der Kirchenstraße wandeln oder Kunst und Kultur in Form von leiseren Tönen und Ausstellungen in kleinen Hinterhöfen, versteckten Ateliers sowie Privatwohnungen oder in den Kirchen und Moscheen genießen.

Besondere Akzente

Die Hafenstraße war für viele das Highlight der Jubiläumsnächte. Musikdarbietungen in der Waschstraße und der Popakademie, interaktive Programmpunkte auf dem Quartiersplatz, die Illumination der Baustelle des Kreativwirtschaftszentrums und die Street Art-Kunst am Bauzaun der Kauffmannmühle waren ein besonderer kreativer Lichtblick. Multikulturalität wurde erneut groß geschrieben. Es war sehr erfreulich, dass bei der ohnehin starken Beteiligung von Kreativen aus dem Quartier – darunter auch kreative Bewohner ohne Künstlerstatus – viele Menschen mit Migrationshintergrund dabei waren. Künstler der türkischen, italienischen und bulgarischen Community sowie Latinos waren besonders aktiv. Insgesamt waren Menschen aus über 15 Nationen am Programm beteiligt.

Großartiges und vielfältiges Engagement

So viele freiwillig Engagierte wie nie zuvor trugen zum Gelingen der Veranstaltung bei, besetzten zum Beispiel Infopunkte, wirkten als Sicherheitsbeauftragte mit oder organisierten die Ausgabe der blau blinkenden Soli-Sterne. Sehr positiv war, dass bei allen Beteiligten das Verständnis gewachsen ist, dass wir alle gemeinsam für den Nachtwandel verantwortlich sind. Geben und Nehmen müssen sich die

Waage halten. Dazu gehören das Aushandeln von Regeln, Beschränkungen beim Verkauf (denn der Nachtwandel ist kein Straßenfest) oder die Beteiligung an den allgemeinen Kosten.

Der Nachtwandel ist eben nicht nur ein launiges und teilweise skurriles, zweitägiges Kulturereignis. Nachtwandel ist vielmehr ein Gemeinschaftswerk, das den Zusammenhalt im Stadtteil stärkt, das Unverwechselbare des Jungbuschs nach außen trägt und ganz vieles unter dem Leitbild „Wir gemeinsam im Kiez“ in Bewegung setzt.

Einzigartigkeit als Kulturfest stärken

Damit der Nachtwandel im Jungbusch auch in den nächsten Jahren seine Qualität und Attraktivität und den Charakter als einzigartiges Kunst- und Kulturfest behält, wollen die Veranstalter dem in diesem Jahr sichtbaren Trend zur Spaßveranstaltung und Zurückdrängung der künstlerischen Inhalte entgegenwirken. Aber auch ganz praktische Dinge müssen mit dem größer gewordenen Nachtwandel mitwachsen, das heißt zum Beispiel mehr öffentliche Toiletten und ein noch besseres System für die Mehrwegbecher, um den Glasmüll noch weiter zu reduzieren. Nicht zuletzt gilt es die Programmpunkte noch stärker zu fördern, die sich besonders für gute Kunst, Begegnung und Interaktion einsetzen.

Schlussendlich bedanken wir uns auf das Herzlichste bei allen Programmbeteiligten, Kooperationspartnern und Unterstützern, ohne die der 10. Nachtwandel im Jungbusch nicht möglich gewesen wäre.

Steffen Rosskopf, Bernd Görner, Sebastian Dresel, Stefanie Rihm und Michael Scheuermann für die Veranstalter

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