Promenaden-Party: Bunte Stände überfluten die Sinne
JUNGBUSCH: Feierliche Übergabe der Flaniermeile am Verbindungskanal / Bürgermeisterin eröffnet Kinderversammlung

Von unserem Mitarbeiter Christian Hoffmann

Angesichts der brütenden Hitze zeigte sich der Jungbusch in Spendierlaune: Am Stand der „Jugendini“ gab es für alle Freigetränke, an der Teufelsbrücke reichte man kostenloses Speiseeis. Aber auch sonst war auf der internationalen Festmeile der Promenade am Verbindungskanal allerhand geboten – unzählige bunte Reize überfluteten die Sinne, so dass die über 600 Besucher kaum mit dem Sehen und Hören hinterherkamen.

Heute steht der Jungbusch besser da als vor zehn bis 15 Jahren, er ist inzwischen ein Herz der Stadt. Dies war wieder einmal an den lebendigen Ständen auf dem Stadtteilfest zu spüren, bei dem die im neuen Glanz erstrahlende Promenade feierlich an die Bevölkerung übergeben wurde. Dabei profitierten die Mitwirkenden von der Infrastruktur der KulturContainerStadt CONTENT.17. „Gerne hätten wir die Popakademie und den Musikpark bei zukünftigen Veranstaltungen dabei, denn mit dem öffentlichen Potential dieser Einrichtungen ist viel zu bewegen“, erklärte Quartiermanager Michael Scheuermann auf der Festbühne. Immer noch seien so manche Probleme zugunsten der Jungbusch-Entwicklung zu lösen.

Ein idealer Durstlöscher kann bei derart sommerlichen Temperaturen frisches Obst sein, wie es der „Hort Schanzenstraße“ an seinem Stand feilbot. Der junge Radiosender „Sunshine Live“ verteilte Aufkleber und Anhänger. Große Aufmerksamkeit erregte bei den jüngeren Besuchern das große Piratenschiff vom AWO-Kreisjugendwerk, das im Wasser des Verbindungskanals vor Anker liegt. Auf der „Sommer-Wasser-Bühne“ agierte die Piratenschule aus dem Theaterstück „Pippi Langstrumpf in Taka-Tuka-Land“, das noch bis zum 15 August zu sehen ist. Schauspielerin Gerburg-Maria Müller vom Gemeinschaftszentrum holte im Clown-Kostüm als Moderatorin Kinder auf die Bühne, wie etwa die Mädchen vom Mädchentreff, die spontan einen Tanz aufführten.

Im hinteren Teil der Promenade war das „Deutsche Kinderhilfswerk“ vertreten, das neben Bastelaktionen auch eine kleine Umfrage mittels 10.000 Postkarten startete. „Wir möchten von den Kindern wissen, wie wohl sie sich in ihrer Umgebung fühlen“, erklärte Mitarbeiterin Ulrike Schäfer. Bundesweit ist das „Deutsche Kinderhilfswerk“ mit einem Mobil unterwegs. Hinterher werten die Mitarbeiter die Antworten der Kinder aus und leiten die Ergebnisse an die zuständigen Bürgermeister und Schulen weiter. Beim Promenadenfest wurde eine „Kinderversammlung“ veranstaltet, in der Buben und Mädchen aus dem Jungbusch in Anwesenheit der ersten Bürgermeisterin Mechthild Fürst-Diery erzählen durften, wo der Schuh drückt. Die gesamte Gesprächsrunde wurde auf DVD aufgezeichnet, die unter anderem am 16. September in Berlin der Vorsitzenden der Kinderkommission des Bundestags vorgeführt wird. Ein Mädchen aus dem Stadtteil beklagte, dass die Spielplätze durch zerbrochene Glasflaschen verunreinigt sind. Bürgermeisterin Fürst-Diery ermutigte die Kinder, Menschen zu ermahnen, die ihre Flaschen rücksichtslos auf den Boden werfen, regte aber gleichzeitig an, Spielplatzpaten zu suchen, die sich um den Zustand der betreffenden Plätze kümmern. Ein Junge zeigte sich verärgert darüber, dass durch den Bau der neuen Turnhalle für die Jungbuschschule der angrenzende Spielplatz verkleinert und zerstört wurde. Überhaupt ein Streitthema, denn weiterhin unklar ist, wer finanziell dafür aufkommt, den ruinierten Spielplatz wieder aufzubauen. Fürst-Diery gab ihr Versprechen, sich dafür einzusetzen, dass der Spielplatz nicht ganz verschwindet. Für die Jungs hatte Fürst-Diery eine gute Nachricht: Auf dem Dach der neuen Turnhalle an der Werftstraße entsteht ein Bolzplatz. „Später haken wir nach, was aus den Versprechungen geworden ist“, erklärte Referent für Kinderpolitik Uwe Kamp.

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