Wohin geht der Jungbusch?
Erfordernisse und Lösungsvorschläge aus Sicht des Stadtteils

 

Wohin geht der JungbuschNachdem der Jungbusch in den letzten Jahren in vielerlei Hinsicht eine positive Entwicklung genommen hat, mehren sich in letzter Zeit Stimmen, die eine Negativentwicklung beobachten. Unabhängig von der Herkunft der Personen werden von Seiten der Bewohner, der Hauseigentümer, der Gewerbetreibenden, der Gastronomen, der Kulturschaffenden und auch von Seiten sozialer Einrichtungen eine nachlassende Wohnumfeldqualität, Verwahrlosungstendenzen, ein Verlust an subjektiver Sicherheit und Konflikte im Zusammenleben beklagt.

 

Ausgehend von der am 07.12.2010 vorgelegten Analyse zur aktuellen Situation und vor dem Hintergrund der zwischen Stadtverwaltung und Bewohnerschaft stattgefundenen Erörterungen in der Veranstaltung „Wohin geht der Jungbusch“ am 29.03.2011 legt die gleichnamige Initiative einen Katalog mit Erfordernissen und Lösungsvorschlägen vor. Mit Hilfe dieser schnell umzusetzenden  Maßnahmen sollen derzeitige Missstände beseitigt und aktuellen Herausforderungen begegnet werden.

Um die Lebensbedingungen und das Miteinander der im Stadtteil lebenden und arbeitenden Menschen zu verbessern sowie Chancen und Potenziale zu nutzen, sind ein dezernatsübergreifend ausgerichtetes Handeln der Stadtverwaltung und gemeinschaftsstärkende, bewohnergetragene Aktivitäten notwendig, die Hand in Hand gehen müssen.

Derzeit bestehen im Stadtteil Jungbusch unterschiedliche Entwicklungstendenzen mit teilweise gegenläufiger Wirkung. Während einerseits stabilisierende Entwicklungen zu einem Stadtteil mit unverwechselbarem Profil stattfinden, behält der Jungbusch andererseits seine Funktion als Aufnahmestadtteil für sozial Unterprivilegierte und neu zugewanderte Migranten.

Zentrales Ziel in der weiteren Stadtteilentwicklung muss es sein, zu einer ausgewogenen Zusammensetzung der Bewohnerschaft zu kommen. Um eine tragfähige Stabilität und eine kontinuierliche Beheimatung im Stadtteil zu erreichen, ist sowohl die Verwurzelung der heutigen Bewohnerschaft zu fördern, als auch der Zuzug neuer Bevölkerungsschichten. Die Aufwertung des Stadtteils Jungbusch soll sich an einem Leitbild orientieren, das den Jungbusch als einen lebendigen, vielfältigen, kreativen, toleranten und urbanen Stadtteil sieht. Eine nachhaltige und langfristig angelegte Stabilität und Attraktivität wird in einem guten und ausgewogenen Miteinander von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, mit unterschiedlichen Bildungs- und ökonomischen Voraussetzungen und in unterschiedlichen sozialen Lebenslagen gesehen. Die Stärkung des Jungbuschs als Wohngebiet und die Förderung des Jungbuschs als Standort für die Kreativwirtschaft und Ausgehviertel müssen vor diesem Hintergrund als gleichrangige Ziele verfolgt werden. Nur in einem ausbalancierten Konzept, in dem wirtschaftliche Ziele mit Zielen der Förderung der Integration, der gesellschaftlichen Teilhabe und des Zusammenlebens verbunden sind, kann sozialer Zusammenhalt dauerhaft wachsen und eine gute Gemeinschaft aller Stadtteilbewohner entstehen.

Aktuelle Entwicklungen, z.B. der Wegzug von Bewohnern, darunter auch Menschen, die von der Kreativität des Stadtteils angezogen wurden, verstehen wir als Alarmsignale, der weiteren Jungbuschentwicklung erhöhte Sorge und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Hier können Sie die Erfordernisse und Lösungsvorschläge lesen.

Hier können Sie die Analyse zur aktuellen Situation im Jungbusch vom 07.12.2011 lesen.

Die  Initiative „Wohin geht der Jungbusch?“, bildete sich im Sommer 2010. Ihr gehören Bewohner, Bezirksbeiräte und Stadtteilorganisationen an, darunter der Bewohnerverein, die evang. Hafenkirche, die Jugendinitiative oder die Jungbuschgrundschule. Die Initiative arbeitet mit dem Quartiermanagement zusammen. Ein Team – bestehend aus Pfarrer Peter Annweiler, Dr. Esther Baumgärtner, Kayed Sagalla, Norbert Herrmann, Frank Maaß, Schulleiterin Verena Wittemer, Christian Kirchgässner – übernahm koordinierende Aufgaben und steht als Ansprechpartner zur Verfügung.

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